Rezension V zu: Académie Royale de Peinture et de Sculpture

»Herausgekommen ist eine Akademiegeschichte, die sich zu lesen lohnt, … «

[…] Mit er in den 1980er Jahren anhebenden Wiederbelebung er Barockforschung wuchs zugleich die Neugier auf diejenige Institution, die wesentlichen Einfluss auf die Kunstproduktion des gesamten, europäischen 18. Jahrhunderts nahm. Doch an einer geschlossenen Darstellung der Geschichte der Akademie mangelte es bislang, trotz der vielen Arbeiten zur Akademie, die jedoch zumeist Einzelaspekte herausgriffen. Es fehlten Langzeitprojekte und Grundlagenforschung, die imstande waren, das breite Spektrum der soziologischen, kunsttheoretischen und wirtschafts-historischen Fragen zu Institution, Kunst und Markt zu fassen. […]

 

Diese Lücke hat nun, für den deutschsprachigen Raum, Gudrun Valerius mit ihrer Arbeit zur Geschichte und Organisation der Akademie zunächst geschlossen. […] Grundlage und Zentrum der gesamten Arbeit sind die Procès-Verbaux, und es ist ein Verdienst der Autorin, diese umfangreiche Quelle, […], gründlich studiert und mit weiteren überlieferten Dokumenten zur Akademiegeschichte konfrontiert zu haben. Herausgekommen ist eine Akademiegeschichte, die sich zu lesen lohnt, denn sie vermag es, die nach institutionellen und historischen Aspekten mehr als unübersichtliche Entwicklung zu strukturieren und in der Darstellung eingängig zu halten. […]

 

Das hier besprochene Werk ist eine gute Ausgangsbasis und regt an, die spannenden Fragen aufzuwerfen. Doch bliebe man hier stehen, so könnte es einem wie den Studierenden ergehen, die in Cesare Cases Kritik »Il poeta e la figlia del macellaio«, […], bedauert werden: »Die Ärmsten haben die Maschine also bis in ihre verstecktesten Schrauben zerlegt und wieder zusammen-gebaut, ohne zu verstehen, wozu zum Teufel sie dient.« Über ein Handbuch zu verfügen, das zu diesem Verstehen herausfordert, wird der Forschung allerdings Anregung und Hilfe zugleich sein.

Markus A. Castor

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Die vollständige Rezension von Markus A. Castor finden Sie in der Zeitschrift für Kunstgeschichte

75. Band / 2012, Heft 2, Seite 291-295

 

 

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